Baku in Aserbaidschan war Austragungsort des letzten Judo Grand Slam Turniers des Jahres 2022 in der laufenden Olympia-Qualifikation für Paris 2024. Über 360 Top-AthletInnen aus 61 Nation und 5 Kontinenten kämpften um die heißbegehrten Medaillen und Siegesprämien. Mit von der Partie das Aushängeschild des österreichischen Judosports Michi Polleres vom JC Wimpassing Sparkasse. Sie konnte dabei einmal mehr für das Team Austria die Kohlen aus dem Feuer holen.
Zu den Kämpfen:
Im Auftaktkampf gegen Emilie SOOK aus Dänemark gab es einen klaren Ipponsieg für die Niederösterreicherin durch Festhaltegriff. Im Achtelfinale gegen Anna BERNHOLM konnte sich die Wimpassingerin erstmals gegen die starke Schwedin mit ihrer Spezialtechnik Ura-nage (Aushebetechnik) mit Ippon durchsetzen. Im darauffolgenden Viertelfinale musste sich die Bezirkssportlerin jedoch mit 3:1 Strafen der Griechin Elisavet TELTSIDOU, vor kurzem Siegerin beim GS in Abu Dhabi, geschlagen geben. Dadurch führte ihr Weg über die Hoffnungsrunde. Im Kampf um den Einzug zum Bronze-Kampf stand ihr niemand geringerer als die frischgebackene Vize-Weltmeisterin Lara CVJETKO gegenüber. Michi kämpfte konzentriert und entschlossen und konnte die Kroatin zunächst mit Wazaari für rechten Uchi Mata (Innenschenkelwurf) werfen. Michi setzte gleich darauf nach und besiegte die Favoritin mit Beinfeger Konterwurf vorzeitig mit Ippon. Damit stand Michi im Bronzekampf -70kg.
Im Kampf um Platz 3 konnte sich die HSZ-Sportlerin erst in der Golden Score Verlängerung nach 6’20” gegen die großgewachsene Niederländerin Hilde JAGER durchsetzen. Ein überraschender Armhebel brachte den siegbringenden Ippon. Stützpunkt-Trainer Adi Zeltner freute sich besonders, stammte doch die gewinnbringende Bodentechnik aus der “Technik-Schatzkammer“ in Wimpassing.
Für die 25-jährige Niederösterreicherin war es die bereits die vierte Grand-Slam-Medaille und gleichzeitig ihr insgesamt 11. Podiumsplatz in der IJF Worldtour.
„Michi hat definitiv einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Nach einem schwierigen Jahr mit Verletzungen und Erkrankungen steht sie wieder am Podium eines Grand Slams. Die Formkurve für das Masters im Dezember in Jerusalem stimmt jedenfalls“, kommentierte ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch.
Der 3. Platz bringt Polleres 500 Weltranglisten- und zugleich 250 Olympia-Qualifikationspunkte.
Michaela Polleres: „Ende gut, alles gut. Das Duell mit Vize-Weltmeisterin Cvjetko, das war heute sicher mein mit Abstand bester Kampf. Ich bin jetzt richtig happy und erleichtert, nach mehr als zwei Jahren bei einem Grand-Slam endlich wieder am Stockerl stehen zu dürfen. Das tut meinem Selbstvertrauen richtig gut und gibt mir Extra-Motivation für das abschließende Masters in Israel. Da will ich im besten Fall gleich wieder unter die Top-3 kommen – so das Ziel.“